Erinnerungen an eine Kanzlerin
Macht ist, wenn es einem nichts ausmacht, dass man Fehler gemacht hat. Das ist bei Angela Merkel nicht mehr der Fall. Warum der Zeitgeist, der lange bei Merkel wohnte, nun wieder umzieht.
eden Sonntag beschäftigt sich Heribert Prantl, Kolumnist und Autor der SZ, mit einem Thema, das in der kommenden Woche - und manchmal auch darüber hinaus - relevant ist. Hier können Sie "Prantls Blick" auch als wöchentlichen Newsletter bestellen - exklusiv mit seinen persönlichen Leseempfehlungen.
Anfangen ist das Schönste, Aufhören das Schwerste. Die bisherigen Kanzler der Bundesrepublik haben diesen Zeitpunkt nicht gefunden. Schon der erste, Konrad Adenauer, fand ihn nicht. Und Helmut Kohl, unter dessen Kanzlerschaft Angela Merkel ihre ersten politischen Schritte getan hat, fand ihn auch nicht. Bei Merkel wäre, wären die Zeiten normal gewesen, nach drei Legislaturperioden die richtige Zeit gewesen für den großen Abschied. Aber die Zeiten waren nicht normal. Die USA wurden von einem neuen unberechenbaren Präsidenten regiert, weltweit brachen die alten Nationalismen neu auf. Europa und die USA torkelten in eine ungewisse Zukunft. Merkel trat ein viertes Mal als Kanzlerin an. Sie tat es weniger aus Lust, denn aus Pflicht. Aber das reichte und reicht nicht. Es war ein Fehler.
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