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Road to Doha

Dieses Fußballspiel steht unter einem bösen Omen. Es ist auf der Werbebande zu lesen, direkt auf Höhe der Mittellinie. Es ist klein geschrieben und doch ist es eine Flammenschrift. Da steht das aktuelle Reizwort des Weltfußballs: Qatar 2022.

Unter diesem Vorzeichen steht das Spiel gegen Island. Es ist das erste seit dem 0:6 in Spanien, das Jogi Löw zum selbst gewählten Abschied gedrängt hat, wenn auch mit mehrmonatiger Verzögerung. Es ist auch das Spiel, das erneut Zweifel an internationalen Wettbewerben in Zeiten der Pandemie sät: Ein paar Stunden zuvor ist der Nationalspieler Jonas Hofmann mit einem positiven Corona-Test in Quarantäne geschickt worden. Ebenso Marcel Halstenberg, der mit ihm zuvor Backgammongespielt hatte

Dass der sportliche Lichtblick eines 3:0 der deutschen Elf von Unheil überschattet wird, liegt aber schlicht an einer Tatsache, die kein Beteiligter zu verantworten hat: Es ist das erste Qualifikationsspiel für die umstrittene WM in Katar im nächsten Jahr. 

Im Dezember 2010 vergab die Fifa, in der damals ein gewisser Franz Beckenbauer mitentschied, die Turniere 2018 und 2022 nach Russland und Katar. Es war eine skandalumtoste Wahl. In Katar sind die Sozialstandards sehr niedrig, auf Baustellen sterben Arbeitsmigranten, das Land verbietet Homosexualität. Nach jahrelangen Protesten der Fans und Medien über diese Entscheidung der Fifa hatte sich die Empörung zwischenzeitlich etwas gelegt.

Mit dem Näherrücken des Turniers wird die Kritik wieder lebhafter. So vernimmt man Boykottforderungen aus Norwegen, ein renommierter Rasenlieferant aus Holland hat sich aus dem Geschäft mit Katar zurückgezogen.

Sie demonstrieren gegen Katar – und wollen doch dort hin

 

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